Der Arndt und der Bär
Tirol im 15. Jahrhundert. Am Gisilhartisperch gibt es um die 50 Bauernhöfe, die sich auf dem Berg verteilen. Auf einem dieser Höfe lebt Lienhard Arnold, der „Arndt“, mit seiner Familie. Zwar ist er einer der größeren Bauern im Dorf, doch hat er eine Familie, die versorgt werden muss und das Leben am Berg ist kein Zuckerschlecken. Wie alle am Berg, gibt es bessere und schlechtere Erntejahre, mal geben die Kühe mehr Milch, mal weniger. Auf den Almen des Kronplatzes weiden seine Ziegen und Schafe im Sommer – dabei geht manchmal ein Tier verloren oder fällt Wolf oder Bär zum Opfer. Trotz all der Entbehrlichkeiten des Lebens ist der Arndt zufrieden mit seinem Leben. Er ist ein tief religiöser Mann und Vertraut auf den guten Willen Gottes. Auf seinem Hof befindet sich eine kleine Hofkapelle, die von seinen Vorfahren erbaut wurde. An dieser betet er für gutes Wetter, die Gesundheit seiner Frau und sein ungeborenes Kind, eine gute Ernte und sein Vieh auf der Weide. Einmal die Woche geht er zum Gottesdienst nach Enneberg.